Samstag, 8. Februar 2014

Christian Bale: Wie man als Batman pinkeln geht

Bradley Cooper, David O. Russell & Christian Bale in Berlin (Foto: Katharina Sartena
In Berlin bewirbt Christian Bale seine neuen Filme „Auge um Auge“ (Kinostart. 4.4. 2014) und „American Hustle“ (Kinostart: 13.2.2014), für letzteren ist der smarte Ex-Batman-Darsteller für einen Oscar in der Kategorie bester Hauptdarsteller nominiert. Weil Bale aber (nach schwierigen Phasen) nunmehr zu den ausgeglicheneren Vertretern seiner Zunft zählt, regen ihn die bevorstehenden Oscars nicht sonderlich auf, auch, wenn „American Hustle“ mit insgesamt zehn Nominierungen das Feld anführt. „Diesen ganzen Trubel um die Oscars kann man doch von zwei verschiedenen Seiten betrachten: Man kann gegenseitige Animositäten und Neid auf die Kollegen entwickeln. Aber das ist doch lächerlich. Wir alle sind Filmemacher und wollen gute Geschichten erzählen“, sagt Bale im Gespräch mit der Wiener Zeitung in Berlin.
Christian Bale (Foto: Katharina Sartena)
„Wer also um jeden Preis gewinnen will, sagt indirekt, dass er besser ist als die anderen Nominierten. Das würde ich niemals tun, denn es gibt so viele talentierte Schauspieler, die nicht mal die Chance hätten, nominiert zu werden. Wir gehören halt jetzt zu den glücklichen Wenigen, die wegen des aktuellen Zeitgeistes nominiert wurden“. Die Entscheidungen der Oscar-Academy seien nicht immer vorhersehbar, so Bale, aber er freue sich jedenfalls sehr auf die Verleihung am 2. März. „Man muss aber realistisch bleiben: Man feiert hier die Performance in einem Film. Man darf dann nicht großkotzig werden und glauben, dass man wirklich der Beste ist. Es gibt zwar schlechte Schauspieler, denen man das sofort ansieht. Aber den Besten gibt es nicht – man ist immer nur einer von Vielen“.
Cooper, Russell, Bale (Foto: Katharina Sartena)
Auch über seine Vergangenheit im Fledermaus-Kostüm weiß Bale einiges zu berichten – und hat gleich ein paar Tipps für Ben Affleck parat, der in der nächsten Batman-Verfilmung den schwarzen Kampfanzug überstreifen wird: „Ich gab Ben folgende Tipps: Erstens: Zieh nur ein Kostüm an, bei dem du deinen Kopf drehen kannst. Wir haben das erst im zweiten Batman-Film hingekriegt. Und zweitens – und das ist noch wichtiger: Wenn du einen Superhelden spielst, dann stell sicher, dass du in dem Kostüm pinkeln gehen kannst, ohne, dass das jemand für dich machen muss. Ich stand am Set als Batman verkleidet und musste meine Assistenten bitten, mir unten aus dem Kostüm zu helfen. Wenn du dann dein Ding nicht mal selbst halten kannst, weil der Anzug zu steif ist und du deshalb deine Hände nicht bis runter bewegen kannst, ist das ganz schön nervig“, sagt Bale. „Diese beiden Tipps sollte Ben wirklich beherzigen.“


Matthias Greuling, Berlin

Dieser Beitrag erschien auch in der Wiener Zeitung

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