In Berlin bewirbt Christian Bale seine neuen Filme „Auge um
Auge“ (Kinostart. 4.4. 2014) und „American Hustle“ (Kinostart: 13.2.2014), für
letzteren ist der smarte Ex-Batman-Darsteller für einen Oscar in der Kategorie
bester Hauptdarsteller nominiert. Weil Bale aber (nach schwierigen Phasen)
nunmehr zu den ausgeglicheneren Vertretern seiner Zunft zählt, regen ihn die
bevorstehenden Oscars nicht sonderlich auf, auch, wenn „American Hustle“ mit
insgesamt zehn Nominierungen das Feld anführt. „Diesen ganzen Trubel um die
Oscars kann man doch von zwei verschiedenen Seiten betrachten: Man kann
gegenseitige Animositäten und Neid auf die Kollegen entwickeln. Aber das ist
doch lächerlich. Wir alle sind Filmemacher und wollen gute Geschichten erzählen“,
sagt Bale im Gespräch mit der Wiener Zeitung in Berlin.
Christian Bale (Foto: Katharina Sartena) |
„Wer also um jeden Preis gewinnen will, sagt indirekt, dass
er besser ist als die anderen Nominierten. Das würde ich niemals tun, denn es
gibt so viele talentierte Schauspieler, die nicht mal die Chance hätten, nominiert
zu werden. Wir gehören halt jetzt zu den glücklichen Wenigen, die wegen des aktuellen
Zeitgeistes nominiert wurden“. Die Entscheidungen der Oscar-Academy seien nicht
immer vorhersehbar, so Bale, aber er freue sich jedenfalls sehr auf die
Verleihung am 2. März. „Man muss aber realistisch bleiben: Man feiert hier die
Performance in einem Film. Man darf dann nicht großkotzig werden und glauben,
dass man wirklich der Beste ist. Es gibt zwar schlechte Schauspieler, denen man
das sofort ansieht. Aber den Besten gibt es nicht – man ist immer nur einer von
Vielen“.
Cooper, Russell, Bale (Foto: Katharina Sartena) |
Auch über seine Vergangenheit im Fledermaus-Kostüm weiß Bale
einiges zu berichten – und hat gleich ein paar Tipps für Ben Affleck parat, der
in der nächsten Batman-Verfilmung den schwarzen Kampfanzug überstreifen wird:
„Ich gab Ben folgende Tipps: Erstens: Zieh nur ein Kostüm an, bei dem du deinen
Kopf drehen kannst. Wir haben das erst im zweiten Batman-Film hingekriegt. Und
zweitens – und das ist noch wichtiger: Wenn du einen Superhelden spielst, dann
stell sicher, dass du in dem Kostüm pinkeln gehen kannst, ohne, dass das jemand
für dich machen muss. Ich stand am Set als Batman verkleidet und musste meine
Assistenten bitten, mir unten aus dem Kostüm zu helfen. Wenn du dann dein Ding
nicht mal selbst halten kannst, weil der Anzug zu steif ist und du deshalb
deine Hände nicht bis runter bewegen kannst, ist das ganz schön nervig“, sagt
Bale. „Diese beiden Tipps sollte Ben wirklich beherzigen.“
Matthias Greuling, Berlin
Dieser Beitrag erschien auch in der Wiener Zeitung
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