Sylvester Stallone, Mel Gibson, Antonio Banderas (Foto: Katharina Sartena) |
Cannes ist ja bekannt dafür, außerhalb des Filmfestivals
eine Hochburg von eher betagten Touristen zu sein. Dass nun aber auch das
Filmfestival den Altersschnitt gehörig angehoben hat, liegt zuallererst an den
am Wochenende anwesenden Stargästen: Die alte Garde von Action-Stars – von
Sylvester Stallone bis Arnold Schwarzenegger – gaben sich am roten Teppich an
der Croisette die Ehre. Der Grund war ein Promotion-Auftritt für den im Sommer
anlaufenden Action-Film „The Expendables 3“ – mit dieser Filmreihe hat
Franchise-Mastermind Stallone bereits zweimal Kapital aus gegerbter alter
Lederhaut geschlagen, indem er eine Reihe illustrer Alt-Stars vor seiner Kamera
versammelte. Inklusive himself, versteht sich.
Diesmal also Teil 3, und Cannes dient der betagten Crew als bevorzugte
Launching-Plattform für ihre filmischen Altherren-Späße. An der Croisette
rollten sogar Panzer auf, die die Herrschaften zu einer großen Menge
Schaulustiger vor das Carlton Hotel eskortierten. Und so waren neben Stallone auch Arnold
Schwarzenegger, Dolph Lundgren, Harrison Ford, Wesley Snipes, Antonio Banderas,
Jason Statham und Mel Gibson in Cannes zu Gast und rührten kräftig die
Werbetrommel für den Film, der im August 2014 auch in Österreich in die Kinos
kommen wird.
Dass man in Cannes dafür sogar Panzer aufrollen ließ, um den
Action-Kracher zu präsentieren, mag den einen oder anderen Kriegsgegner mit
Feinfühligkeit für die derzeitige europaweite Besorgnis nachdenklich stimmen,
aber für einen guten PR-Gag sind sich die Amerikaner eben nie zu schade.
Stallone und Co. (aber nicht Schwarzenegger, der sofort nach
dem PR-Termin zu Dreharbeiten abreiste) tauchten dann auch überraschend bei der
Gala-Premiere zu Tommy Lee Jones Wettbewerbsbeitrag „The Homesman“ auf – und
zwar erst nach Jones und seiner Crew (das Premieren-Filmteam trifft traditionell
eigentlich erst als letztes am roten Teppich auf, ehe der Film beginnt).
Für das Festival von Cannes, das in diesem Jahr mit dem
bislang schwächsten Wettbewerb sein vielen Jahren aufwartet, ist die Publicity
der „Expendables“ zumindest ein kurzfristiger Schub an Medienaufmerksamkeit.
Schlagzeilen allein machen aber noch keine Relevanz.
Matthias Greuling, Cannes
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