Melanie Griffith genießt das Rampenlicht. Zu lange schon ist
es ihr künstlerisch verwehrt geblieben, hatten Schlagzeilen bestenfalls über
ihre Schönheits-OPs oder über die Trennung von ihrem Mann Antonio Banderas
berichtet. Das soll jetzt vorbei sein: „Ich bin mittlerweile schon so alt, dass
ich über der unbarmherzigen Hollywood-Regel drüberstehe. Jene Regel, die
besagt, dass man ab 40 zum alten Eisen gehört“, gibt sich die Schauspielerin
kämpferisch. Am 9. August feiert sie ihren 57. Geburtstag.
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Melanie Griffith, entspannt in Locarno. (Foto: Katharina Sartena) |
In Locarno zelebriert Griffith ihre erste, zaghafte Rückkehr
ins Rampenlicht: Die Jung-Regisseurin Rachel McDonald konnte Griffith für ihren
24-minütigen Kurzfilm „Thirst“ („Durst“) gewinnen, in dem Griffith eine
Alkoholikerin spielt. „Ich spiele das, weil ich selbst Alkoholikerin bin und
genau weiß, wie sich das anfühlt“, sagte sie in Locarno. „Und außerdem möchte
ich dieser jungen Regisseurin durch meine Mitwirkung weitere Projekte
ermöglichen. Sie ist sehr talentiert, ihren Namen sollten Sie sich merken“.
Filmangebote gesucht
Und weil sich Melanie Griffith wieder bereit für
Filmangebote fühlt, betonte sie auch, dass sie „zu haben“ wäre: „Denn momentan
halten sich die Angebote noch in Grenzen“, erzählte sie. Der Altersbonus, den
sie nunmehr ihr Eigen wähnt, habe nämlich den Vorteil, „dass ich jetzt wirklich
alles spielen kann, zumal bald alle meine Kinder aus dem Haus sind“. Sie drückt es so aus: „I’m gonna do
whatever the fuck I wanna do!“
Die nächste Generation im Hause Griffith steht übrigens
schon in den Karriere-Startlöchern: Die 24-jährige Dakota Johnson, Griffiths
gemeinsame Tochter mit Ex-Partner Don Johnson, wird demnächst in der Verfilmung
des Skandal-Buchs „50 Shades of Grey“ in der Hauptrolle zu sehen sein. „Sie ist
einfach großartig“, jubelt Griffith. „Und sie wird all die Fehler ihrer Mutter
und auch ihrer Großmutter (Schauspielerin Tipi Hedren, Anm.) nicht mehr
machen“. So sieht eine stolze Mama aus.
Jedoch: So richtig teilhaben am Erfolg
von Dakota will Melanie nicht: „Wir haben das schon im Vorfeld vereinbart: Ich
wünsche ihr alles Gute für diese Rolle, aber anschauen werde ich mir diesen
Film sicher nicht“.
Matthias Greuling, Locarno
Dieser Beitrag ist auch in der Wiener Zeitung erschienen.
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